Es roch immer ein wenig nach Abenteuer. Unter dem Duft von kaltem Zigarettenrauch und den letzten Spuren von Waschmittel lag noch dieser feine, unwiderstehliche Hauch verwegener Freiheit. Das Palästinensertuch umzuwickeln war ein Ritual: Die Zipfel vorn am Hals feststecken und wissen, es kann losgehen.
Das Palästinensertuch war in den 70er und 80er Jahren nicht einfach ein Kleidungsstück. Es war Erkennungsmarke unter Gleichgesinnten und Affront für Andersdenkende, Einheitstracht der Friedensbewegung und Symbol für zivilen Ungehorsam. Doch wie kam eine Kopfbedeckung, die in der westlichen Zivilisation so fremd ist wie ein Indischer Elefant auf dem Kirchplatz von Königs Wusterhausen, an die Hälse der deutschen Jugend? Weiterlesen