Unterirdische Heimstatt des Minotaurus

Hielt König Minos den gefährlichen Minotaurus gar nicht in seinem Palast in Knossos gefangen? Mit dieser Frage beschäftigt sich ein griechisch-britisches Expeditionsteam unter der Leitung des Geografen Nicholas Howarth von der University of Oxford. Die Höhlenforscher untersuchten ein Tunnelsystem in einem alten Steinbruch nahe der kretischen Stadt Gortyn, gut 30 Kilometer von Knossos entfernt. „Wenn der Legende ein echtes Labyrinth zugrunde liegt, dann ist es dieses“, erklärt Howarth. Insgesamt zweieinhalb Kilometer lang, stoßen die Gänge hier in unregelmäßigen Winkeln aufeinander und enden vielerorts in Sackgassen. „Es ist stockdunkel da unten und so unübersichtlich, dass man sich sehr leicht verirren kann“, berichtet Howarth. Die heute geläufige Legende, dass der Minotaurus in den Gängen des Palastes von Knossos hauste, geht vornehmlich auf die Auslegung des britischen Archäologen Sir Arthur Evans zurück, der die Palastanlage zu Beginn des vorigen Jahrhunderts ausgrub. Dabei kannten die Einheimischen die Höhlen von Gortyn schon lange vor Evans‘ Entdeckung – und gaben ihnen den Namen Labyrinthos. „Wir fanden Dutzende von uralten Fadenresten an den Wänden – als ob die Leute hier schon oft die Legende von Theseus nachgespielt hätten, der mit Hilfe eines Fadens seinen Weg durch das Labyrinth fand und schließlich den Minotaurus tötete“, sagt Howarth.

Erschienen in Prisma, Spiegel (Printausgabe) 44/2009.

Doubles für Präsidenten

Erschienen in Geo, November 2009
Technik Die Skulpturen von Mount Rushmore werden gescannt, um sie bei Zerstörungen wiederherstellen zu können
US-Präsidnten haben viele Feinde – selbst wenn sie aus Stein gehauen sind wiedie Köpfe von George Washington, Thomas Jefferson, Abraham Lincoln und Theodore Roosevelt am Mount Rushmore im Bundesstaat South Dakota. Den 18 Meter hohen Skulpturen, die zwischen 1927 und 1841 modelliert worden sind, droht Gefahr nicht nur durch die Verwitterung.
Weiterlesen

Schlammgräber buddeln Schätze aus dem Themse-Schlick

Edelsteinsplitter, Reste von Kettenhemden, Fußfesseln – Hobby-Historiker entdecken im Schlamm der Themse die Londoner Geschichte neu. SPIEGEL ONLINE war zwischen Millennium Bridge und Tower unterwegs, wo seit einiger Zeit sogar indische Opfergaben angeschwemmt werden.

Den Beitrag bei Spiegel Online lesen»

Angeblicher Hitler-Schädel stammt von einer Frau

Jahrzehntelang galt ein Schädelteil mit Einschussloch als einer der wenigen handfesten Belege für den Tod Adolf Hitlers. Nun hat eine DNA-Untersuchung ergeben, dass das Knochenfragment auf keinen Fall dem Diktator gehört haben kann. Das Russische Staatsarchiv meldet allerdings Zweifel an der Studie an.

Den Beitrag bei Spiegel Online lesen»