Atlas zeigt Europa vor dem Dreißigjährigen Krieg

Saufkult im Hafen, Eselhatz mit einer Ehebrecherin und jede Stadt aus der Vogelperspektive: Ein faszinierender historischer Bildband zeigt Europas Metropolen kurz vor der Katastrophe des Dreißigjährigen Kriegs. Ein Zweck der verspielten Darstellungen war, die Osmanen zu verschrecken.

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Der dritte Buddha

Im März 2001 sprengten die Taliban im Tal von Bamiyan zwei Buddhafiguren, die mit einer Höhe von 34,5 und 55 Metern als die größten der Welt galten. Jetzt hat ein französisch-afghanisches Team in unmittelbarer Nähe die Reste einer dritten Riesenstatue entdeckt, die den Erleuchteten liegend zeigte. Als erstes fanden die Archäologen ein Bein, dann einen Daumen, einen Zeigefinger, schließlich einen Arm. Ursprünglich, so glauben sie, hatte die Figur eine Länge von 19 Metern. Sie ist längst zerstört – allerdings nicht von den Taliban: Wie der afghanische Archäologe Anwar Khan Fayez vermutet, haben vielmehr arabische Eroberer das Antlitz der Statue bereits im neunten Jahrhundert geschändet. Die Skulptur war für die Ausgräber ein Zufallsfund. Eigentlich suchten sie nach einem wahrhaft gigantischen Buddha, der nach Überlieferung des chinesischen Mönches Xuanzang aus dem Jahr 632 um die 300 Meter gross sein soll. Die Archäologen, so das Informations- und Kulturamt von Bamiyan, hegen die Hoffnung weiterhin, diesen Koloß in der Nähe seiner kleineren Brüder noch aufzuspüren.

Erschienen in Prisma, Spiegel (Printausgabe) 47/2008.

Mathe-Genies in der britischen Wildnis

Tätowierte Wilde, die den Römern in England das Leben schwer machten – so sahen Historiker den Stamm der Pikten. Nun zeigen Ausgrabungen, dass die finsteren Krieger in Wahrheit hochgebildet waren. Sie fertigten kostbare Bücher und kannten die mathematische Formel für den Goldenen Schnitt.

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Auf Gefechtsstation erstickt

Warum mussten die acht Mann an Bord der „CSS H. L. Hunley“ sterben? In der Nacht des 17. Februar 1864 hatte das Schiff als erstes U-Boot der Weltgeschichte ein feindliches Schiff versenkt. Danach ging das per Handkurbel angetriebene Boot selbst auf Grund. Erst jetzt, mehr als 140 Jahre nach der Havarie, bringen neue Untersuchungen Licht in die letzten dunklen Momente an Bord: Wahrscheinlich erstickten die Männer am Grund der Bucht von Charleston, so das Fazit der South Carolina Hunley Commission. Dafür sprechen zwei Fakten: Bei der Bergung fand man die Leichen an den Gefechtsstationen – niemand hatte versucht, seinen Platz zu verlassen. Zudem waren die Pumpen, die den Mannschaftsraum trocken halten sollten, nicht eingeschaltet. Diese Umstände sprechen gegen die populäre These, die „Hunley“ sei beim Angriff auf den Feind schwer beschädigt und damit manövrierunfähig geworden. Denn dann hätte die Mannschaft versucht, das sinkende Boot zu verlassen, oder zumindest die Pumpen angestellt. Statt dessen warteten die Männer in dem technisch noch nicht ganz ausgereiften Boot vermutlich einfach nur auf die Flut, die sie ans Ufer bringen sollte. In den zwei Stunden bis zum Auflaufen des Wassers jedoch muss die Crew das Bewusstsein in dem engen Mannschaftsraum verloren haben.

Erschienen in Prisma, Spiegel (Printausgabe) 45/2008.