Kopf ab, Knochen gebrochen, Nagel im Schädel

In manchem deutschen Garten liegen steinalte Leichen, unentdeckt und übel zugerichtet: Unter der Grasnarbe verbergen sich Galgenhügel und Henkersplätze aus dem Mittelalter. Bisher wurden sie oft nur durch Zufall entdeckt – doch jetzt machen sich Archäologen auf die Suche.

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Friedenspfeife für Designerdroge

In den Vereinigten Staaten gibt es neuerdings eine bizarre Verbindung zwischen der Plünderung archäologischer Städten und dem Konsum der Designerdroge Meth. In ländlichen Gegenden, wo viele Drogenkonsumenten leben, treten auch besonders viele Fälle von Raubgräberei auf. Meth ist teuer – und die Suche etwa nach Friedenspfeifen, Pfeilspitzen und Schmuck in früheren Indianersiedlungen ist eine vergleichsweise ungefährliche Methode, schnell zu Geld zu kommen. Außerdem versetzt Meth seine Konsumenten in eine Art Zwangszustand: ideal, um lange und konzentriert einer monotonen Arbeit nachzugehen – wie dem Wühlen nach archäologischen Schätzen. Zudem sind die Chancen, nach einer illegalen Grabung ungeschoren davonzukommen, weitaus größer als etwa nach dem Überfall auf eine Tankstelle.

Erschienen in Prisma, Spiegel (Printausgabe) 43/2008.

Tauchgang zu Hitlers Torpedo-Falle

Vor der US-Ostküste lauerte 1942 eine tödliche Gefahr: Deutsche U-Boote schossen binnen weniger Wochen Hunderte Schiffe auf den Meeresgrund. Jetzt soll das Schlachtfeld zum Unterwassermuseum für Taucher werden – und an ein fast vergessenes Kapitel der Kriegsgeschichte erinnern.

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Igelschwein lässt Archäologen rätseln

Erneute Überraschung in Stonehenge: Zum ersten Mal haben Forscher in der Steinzeit-Anlage eine Skulptur gefunden. Es handelt es sich um eine höchst ungewöhnliches Kunstwerk – ein Spielzeugschwein, das auch ein Igel sein könnte. Es wurde zusammen mit einem kleinen Mädchen bestattet.

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Stonehenge könnte älter sein als Ägyptens Pyramiden

Forscher revidieren ihre Annahmen über Stonehenge: Der erste Steinkreis wurde offenbar Jahrhunderte früher errichtet als bislang angenommen. Stimmt die Neudatierung – dann waren die Erbauer den Ägyptern und Babyloniern bei Logistik und Architektur weit voraus.

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Königliches Toastbrot

Es ist eine Ironie des Schicksals, dass der englische König Richard II. vermutlich auf Geheiß seines Nachfolgers Heinrich IV. im Tower verhungert ist. Zeit seines Lebens erwies sich Richard als Feinschmecker, der sich mit Vorliebe aus dem „Forme of Cury“ bekochen ließ – dem ältesten bekannten Kochbuch in englischer Sprache. Ab dem nächsten Jahr wird die Originalausgabe aus dem Jahr 1390 digitalisiert im Internet zu sehen sein. Die John Ryslands University Library der University of Manchester plant, nach und nach ihren umfangreichen Bestand mittelalterlicher Werke öffentlich zugänglich zu machen. Die betagte Rezeptesammlung dürfte zu den Höhepunkten zählen. Ihr ist zu entnehmen, dass am Hofe Richards gern „Pygg in Sawse Sawge“ – Schwein in Salbeisoße – gereicht wurde. Dafür musste das Küchenpersonal geviertelte Schweine in Salzwasser kochen. Ein Snack wie Toastbrot in Honigwein würde vermutlich auch heutzutage Genießer erfreuen. Das „Forme of Cury“ rät sehr präzise: „Nimm Wein und Honig, koche sie sehr lange, und füge Ingwerpulver, Pfeffer und Salz hinzu. Lege Toastbrot hinein, und schmücke das ganze mit geschnitzten Ingwerstückchen.“

Erschienen in Prisma, Spiegel (Printausgabe) 41/2008.