Ein Archäologe will die Höhle des christlichen Täufers entdeckt haben. Es handelt sich wohl eher um eine Stätte antiken Glaubenstourismus
Höhle von Johannes dem Täufer gefunden!«, feierte die internationale Presse jüngst die angebliche Entdeckung der Wirkstätte des Predigers aus der Wüste. »Zum ersten Mal können wir auf eine Stelle zeigen und sagen: Es ist sehr wahrscheinlich, dass dies der Ort ist, an dem Johannes der Täufer getauft und seine Rituale ausgeführt hat«, tönte der britische Archäologe Shimon Gibson (45) in der Times. Hätte der begeisterte Entdecker seine Bibel dabeigehabt, wäre ihm vielleicht aufgefallen, dass dort von einer Höhle nie die Rede ist. Und es ging zu ihm hinaus das ganze jüdische Land ( ) und ließen sich von ihm taufen im Jordan, steht da bei Markus 1, 5. Im Fluss also. Ist ja auch praktischer, als die 28 Stufen in die Tiefe steigen zu müssen, die in Gibsons Höhle hinabführen.