Japanische Ausgräber sorgen mit wilden Spekulationen über das Grab des Dschingis Khan in der Fachwelt für Aufregung
Archäologen sind morbide. Fragt man sie, was ihnen während kalter Zeltnächte in der Wüste durch den Kopf geht, fangen sie an, mit leuchtenden Augen von Gräbern zu erzählen: Knochen, immer nur Knochen. Vergangene Woche fantasierte der emeritierte Professor Shinpei Kato von der Kokugakuin-Universität in Tokyo allerdings ein wenig zu heftig. Den Palast des Dschingis Khan habe er entdeckt, in Karakorum, der einstigen Steppenmetropole des Herrschers, 360 Kilometer westlich der heutigen mongolischen Hauptstadt Ulan Bator gelegen. Und wo der Palast sei, verriet der Japaner, da müsse sich ja wohl auch das Grab des Schreckensfürsten befinden.