Wie alt ist die Kunst des Tätowierens? So alt wie der Verlust unserer Ganzkörperbehaarung, meint eine Anthropologin. Außerdem im archäologischen Wochenrückblick: der Befehl zur Verhaftung des „Fürsten der Dunkelheit“, ein neufundländischer Vogelkult und die Rückkehr eines Paar Skier in die Antarktis.
Archiv für den Monat: Februar 2013
Skandinavien: Steinzeitfrauen starben bei blutigen Fehden
Gewalt war in der skandinavischen Jungsteinzeit weit verbreitet – und machte auch vor Frauen nicht Halt. Eine Forschergruppe hat die blutigen Auseinandersetzungen anhand der Schädelverletzungen analysiert.
Gewalt gegen Steinzeitfrauen
Blutige Fehden gehörten bei den Steinzeitbauern zum Alltag. Doch anders als bisher angenommen, fielen den oft tödlich endenden Auseinandersetzungen nicht nur die kämpfenden Männer zum Opfer. Bei der Untersuchung von 378 prähistorischen Schädeln aus Dänemark und Schweden hat ein Team um die Archäologin Linda Fibiger von der University of Edinburgh festgestellt, dass sich Frauen ebenso häufig unter den Gemeuchelten befanden wie Männer: Das Risiko, eine tödliche Kopfverletzung zu erleiden, war für beide Geschlechter gleich hoch, berichtet Fibiger in der neuen Ausgabe des American Journal of Physical Anthropology. Insgesamt fanden die Wissenschaftler bei knapp 17 Prozent der Schädel aus Dänemark und bei über 9 Prozent der Schädel aus Schweden Spuren von schwerer äußerer Gewalteinwirkung. Warum dabei so viele Frauen zu Tode kamen, ist noch ungeklärt. Eine Vermutung der Experten: Wenn die Frauen bei plötzlichen Überfällen versuchten, ihre Kinder zu schützen, konnten sie sich womöglich nicht mehr richtig selbst verteidigen, spekuliert Fibiger gegenüber dem US-Wissenschaftsportal LiveScience.
Erschienen in Prisma, Spiegel (Printausgabe) 08/2013.
Ausgegraben 07/2013
Der Vater des berühmten Pharaos Tutanchamun war Echnaton. Doch wer war seine Mutter? Ein Ägyptologe bringt nun einen prominenten Namen ins Spiel. Außerdem im archäologischen Wochenrückblick: Rettende Luft für die Terrakotta-Armee und ein tiefer Blick in Yorks multikulturelle Vergangenheit.
Flüsternde Kathedralenwände
Was dachten und fühlten die Menschen im Mittelalter? Eine Antwort haben Forscher jetzt im britischen Norfolk gefunden: Graffiti, die vor Jahrhunderten in die Wände von Kirchen geritzt wurden. Die Inschriften sind so tief, dass sie nicht heimlich entstanden sein können.
Ausgegraben 06/2013
Auch wenn sie von Zimmer zu Zimmer getragen wurde – die Schwester Napoleon Bonapartes verfügte über feinste Schuhe. Die wurden nun durch einen Zufall entdeckt. Außerdem im archäologischen Wochenrückblick: Ein römischer Tempel in London und Pyramidenhysterie im Sudan.
Ausgegraben 05/2013
Bereits in der frühen Indu Kultur waren Gewürzmischungen sehr beliebt. Forscher fanden den Nachweis in Kochtöpfen und an Kuhzähnen. Außerdem im archäologischen Wochenrückblick: Indianische Mega-Hügel und tödliche Reißleinen.