Stinkende Zeitzeugen

Dänische Archäologen sind in Kopenhagen auf zwei öffentliche Toiletten aus dem 18. Jahrhundert gestoßen. Die Bedürfnisanstalten riechen selbst nach knapp 300 Jahren noch durchdringend nach verfaulten Eiern – für die Forscher ein Glücksfall, denn der Gestank bedeutet, dass sich die organischen Reste in den Fäkalien nicht ganz zersetzt haben. Die Aborte sind zudem randvoll: „Wir haben so viel Material gefunden, dass es Monate dauern wird, bis wir alles gersichtet und analysiert haben”, berichtet Archäobotanikerin Mette Marie Hald. Anhand der Verdauungsprodukte können die Forscher feststellen, was zu Zeiten des dänischen Königs Friedrich IV. auf dem Speiseplan der Stadtbewohner stand. Einige der Nahrungsmittel lassen sich schon jetzt mit bloßem Auge erkennen: Von Kirschen, Feigen, Flachs und Roggen etwa sind noch Kerne, Samen oder Körner erhalten. „Manch einer hat offenbar auch das ganze Kerngehäuse eines Apfels verschluckt”, erklärt Hald. Die Abtritte waren nach Erkenntnissen der Forscher bis Oktober 1728 in Gebrauch – dann vernichtete eine Feuersbrunst große Teile der Stadt.

Erschienen in Prisma, Spiegel (Printausgabe) 38/2011.

Kastrat mit Frauenleiden

Mit seiner Stimme kam der berühmte italienische Kastrat Farinelli (1705 – 1782) scheinbar mührlos über drei Oktaven – und er konnte einen Ton eine Minute lang halten, ohne Luft zu holen. Doch der Preis für seine Sangeskünste waren nicht nur die Hoden, die er noch vor der Pubertät einbüßte…

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Erschienen in Prisma, Spiegel (Printausgabe) 37/2011.

Archäologen entdecken Gladiatorenschule

Im Winter konnten die Kämpfer sogar in einer beheizten Halle trainieren: Rund 40 Kilometer vor Wien haben Forscher in der Erde eine Gladiatorenschule aus der Römerzeit gefunden – sie ist so groß wie die beim römischen Kolosseum. Das Bodenradar verrät schon jetzt Details aus dem Leben der Sklaven.

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