Klick dich in die Steinzeit

Schweine grunzen, Häuser brennen, Menschen tragen Neolithikum-Look: So real sah Archäologie selten aus. Forscher haben eine der ersten Städte der Menschheit virtuell wiederauferstehen lassen. Jeder kann die 9000 Jahre alte Metropole Çatal Höyük bereisen – und in „Second Life“ gleich mitexperimentieren.

Den Beitrag bei Spiegel Online lesen»

German Excavation Reveals Signs of Mass Cannibalism

Was it mass cannibalism, ritual slaughter or both? Archaeologists who unearthed the remains of 500 Stone Age corpses in the German town of Herxheim say the meat was cut off their bones as if they were livestock. One conclusion is that the people were eaten — after volunteering to be sacrificed.

Den Beitrag bei Spiegel Online lesen»

Die Menschenschlachter von Herxheim

Ein grausiger Fund gibt Archäologen Rätsel auf. In der Pfalz haben Forscher mehr als 500 Tote gefunden, denen vor 7000 Jahren das Fleisch wie bei Schlachtvieh von den Knochen geschabt wurde. Der Verdacht der Ausgräber: Die Menschen wurden verspeist – und sie haben sich offenbar freiwillig geopfert.

Den Beitrag bei Spiegel Online lesen»

Unterstand für Heidis Vorfahren

Auf den Weiden des in der Ostschweiz gelegenen Fimbertals wächst das Gras besonders fett. Das wussten offenbar schon Heidis Vorfahren vor 2500 Jahren – und bauten auf 2300 Metern Höhe eine Hütte, um dort mit ihrem Vieh den Sommer auf der Alp verbringen zu können. Der Zürcher Archäologe Thomas Reitmaier hat die Überreste der ältesten bekannten Schweizer Berghütte entdeckt. Dabei fand er auch, dass das Fimbertal bereits seit der Steinzeit ein beliebter Weideort war: Hier saßen Hirten wohl schon in der ersten Hälfte des 5. Jahrtausends vor Christus um eine Feuerstelle – als die Menschen im Alpenraum gerade eben erst das Jagen und Sammeln aufgegeben und die Landwirtschaft für sich entdeckt hatten. Durch die steinernen Fundamente der 2500 Jahre alten Hütte ist nun erstmals der archäologische Nachweis gelungen, dass Bauern nicht nur bei gutem Wetter, sondern auch den ganzen Sommer über mit ihrem Vieh auf der Alp lebten. Die Behausung bot vier bis sechs Leuten Schutz, wahrscheinlich auch bei gelegentlichen Schneestürmen.

Erschienen in Prisma, Spiegel (Printausgabe) 34/2009.

Neandertaler aus der Nordsee

Erschienen in Geo, August 2009
Paläontologie Muschelfischer haben vom Grund der Nordsee einen außergewöhnlichen Beifang mitgebracht: den ältesten menschlichen Knochen, der je unter Wasser gefunden wurde
Besonders gut ging es dem Neandertaler, von dem das Augenbrauenteil des Stirnbeins gehoben worden ist, gegen Ende seines Lebens wohl nicht. Er dürfte unter Kopfschmerzen, Schwindel, Gleichgewichts- und Sehstörungen gelitten haben. Eine kleine Delle im Knochen scheint von einer sogenannten Epidermoidzyste zu stammen. Weiterlesen

Neandertaler nähten sich Schlafanzüge

Die Neandertaler waren womöglich weit besser bekleidet als nur mit locker um die Hüften geschwungenen Lendenschurzen. Der Steinzeitmensch – der etwa 1,65 Meter groß wurde und um die 80 Kilo wog – habe sich mit einer hauteng genähten Schutzhülle aus Tierhaut vor den tiefen Temperaturen des nordeuropäischen Winters schützen müssen, behauptet der dänische Physiker Bent Sørensen in der aktuellen Ausgabe des „Journal of Archaeological Science“. Eine Körperoberfläche von 1,87 Quadratmetern erfordere nackt Temperaturen von 27 Grad Celsius, um im Schlaf keinen bedrohlichen Energieverlust zu erleiden, rechnet Sørensen vor. Doch selbst zur wärmsten Zeit im Juli ist die Temperatur nachts auf knapp über 17 Grad abgesunken. Funde von Neandertaler-Mode in der Nähe von Stuttgart stützen seine These.

Erschienen in Prisma, Spiegel (Printausgabe) 28/2009.

Beweisstück gegen den Schöpfungsglauben

Britische Forscher haben in den Magazinen des Natural History Museum in London einen rund 400 000 Jahre alten Faustkeil wiederentdeckt, der seit 150 Jahren verschollen war. Das von Menschenhand hergestellte Werkzeug hatten englische Gelehrte im 19. Jahrhundert in einem Steinbruch nahe der nordfranzösischen Stadt Amiens inmitten von Mammut- und Wollnashornknochen gefunden. Das Artefakt hatte seinerzeit das Weltbild der Biebelgläubigen erschüttert, die nach den Lehren des im 17. Jahrhundert lebenden Erzbischofs Ussher glaubten, Gott habe die Menschen im Oktober 4004 vor Christus geschaffen. Nur kurze Zeit nach seiner Entdeckung war „der Stein, der die Zeitbarriere durchbrach“, wie es ein prominenter Archäologe formulierte, spurlos verschwunden. Erst jetzt haben der Geograf Clive Gamble und der Paläontologe Robert Kruszynski das berühmte Beweisstück unter Tausenden prähistorischen Werkzeugen in den Archiven zum zweiten Mal ausfindig gemacht. Auf dem behauenen Flint mit der Inventarnummer E 5109 klebte ein kleines weißes Schildchen aus viktorianischer Zeit mit dem Vermerk: „St Acheul, Amiens. 1 Fuß unter der Oberfläche, April 27 – 59” – der Faustkeil ist damit genau auf jenes „annus mirabilis 1859” datiert, in dem auch der Naturforscher Charles Darwin mit seiner Abhandlung über die „Entstehung der Arten ” den Glauben an die göttliche Schöpfung ins Wanken brachte.

Erschienen in Prisma, Spiegel (Printausgabe) 24/2009.

Stonehenge könnte älter sein als Ägyptens Pyramiden

Forscher revidieren ihre Annahmen über Stonehenge: Der erste Steinkreis wurde offenbar Jahrhunderte früher errichtet als bislang angenommen. Stimmt die Neudatierung – dann waren die Erbauer den Ägyptern und Babyloniern bei Logistik und Architektur weit voraus.

Den Beitrag bei Spiegel Online lesen»