Ein kräftiger Sog Bier

Bier durch einen Strohhalm geschlürft, das macht schneller betrunken: Diese Vorstellung hält sich vor allem unter Jugendlichen hartnäckig. Laut den Erkenntnissen der Wissenschaft ist das bloss ein Mythos. Was die meisten Partygänger wohl aber nicht ahnen, ist, dass sie mit diesem Trinkritual immerhin einer uralten Tradition folgen. Schon vor ungefähr 5600 Jahren, so vermutet Wiktor Trifonow von der russischen Akademie der Wissenschaften in einem ­Aufsatz in der Fachzeitschrift «Antiquity», bekam ein Angehöriger der Oberschicht der frühbronzezeitlichen Maikop-Kultur im nordwestlichen Kaukasus ein Set aus acht extralangen Trinkhalmen mit in den Grabhügel gelegt. Zu Lebzeiten, zeige jetzt eine neue Analyse, tranken er und seine Gäste damit fermentierten Gerstensaft.

Erschienen in der NZZ am Sonntag vom 24. April 2022.
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Auf Ponys in die Schlacht

Das mittelalterliche Schlachtross, auf dem in Kinofilmen und TV-Serien der Held durch das Kampfgeschehen reitet, ist furchteinflössend gross und kräftig. Selber behängt mit schützenden Metallplatten, trägt es den Reiter inklusive Rüstung scheinbar mühelos über das Schlachtfeld und begräbt nebenbei Fusssoldaten unter seinen mächtigen Hufen. Mit den Pferden, die tatsächlich von Römern, Angelsachsen oder Normannen in Schlachten geritten wurden, haben diese muskelbepackten Kampfmaschinen allerdings wenig gemeinsam. Die echten Schlachtrosse waren deutlich kleiner als ihre Genossen auf der Leinwand – bis weit ins Hochmittelalter zogen Krieger, zumindest in Britannien, offenbar auf Ponys in den Kampf.

Erschienen in der NZZ am Sonntag vom 10. April 2022.
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Isolierte Weltbürger

Rings um den Friedhof von Xiaohe im Westen Chinas erstreckt sich die flache Wüste des ehemaligen Salzsees Lop Nur bis zum Horizont. Schon von weitem sieht man die langen Holzstangen in den Himmel ragen. Jede von ihnen markiert ein Grab. Über 30 haben Archäologen bisher gezählt, die ältesten sind rund 4000 Jahre alt. Der Erhaltungszustand der Gräber ist einzigartig, ausgetrocknet vom Wüstenklima und dem hohen Salzgehalt des Bodens haben nicht nur die mumifizierten Toten die Jahrtausende so gut wie unbeschadet überdauert, sondern auch ihre farbenfrohen Textilien. Besonders sind in Xiaohe auch die Särge: Die Toten liegen in Booten, die mit Rinderhaut …

Erschienen in der NZZ am Sonntag vom 02. Januar 2022.
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Bargeld zum Selbermachen

In der Bronzezeit entwickelten europäische Händler ein neues Bezahlsystem. Aus kaputten, ausgedienten Waffen und Schmuckstücken entstanden handliche Geldeinheiten.

Erschienen in der NZZ am Sonntag vom 01. August 2021. Leider ist dieser Beitrag nicht online.