Pediculus humanus capitis ist einer der ältesten Feinde der Menschheit. Dabei wäre die Kopflaus mit guter Aufklärung, gesundem Menschenverstand und Konsequenz einfach zu besiegen. Doch an allem fehlt es.
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Ausgegraben 15/2013
Eine Statue von den Osterinseln offenbart alte Zeichnungen, die von einem Insel-Mythos künden. Außerdem im archäologischen Wochenrückblick: Muschelschalen aus Moche-Gräbern erzählen von El Niño – und die Kindsbraut Anne Mowbray wurde ein halbes Jahrhundert zu früh entdeckt.
Steinzeit-Mischling
Wie sahen sie aus, die Mischlinge aus Neandertaler und modernem Homo sapiens? Auf ein Exemplar, das aus sexuellen Kontakten beider Spezies hervorgegangen sein könnte, sind Forscher um die Anthropologin Silvana Condemi von der Universität Aix-Marseille gestoßen. Von ihrer Untersuchung eines rund 35000 Jahre alten Unterkieferstücks berichten sie in der Zeitschrift Plos One. Die Analyse des bereits 1957 geborgenen Fragments habe ergeben, dass die aus den Knochen isolierte mitochondriale DNA von einer Neandertalerfrau stammte. Das markant ausgeprägte Kinn hingegen spricht dafür, dass Gene des Homo sapiens eingeflossen sind. Aus dem selben Fundstück hatten die Experten schon zuvor weitere Informationen über das Leben des vermeintlichen Hybriden gewonnen: So scheint er eine schwere Kieferentzündung durchlitten zu haben. Bei seinem Tod dürfte er kaum noch Zähne im Unterkiefer gehabt haben.
Erschienen in Prisma, Spiegel (Printausgabe) 15/2013.
Germanen: Gegner in den See, Waffen zerhackt
Siedlungen, Opferstätten, Werkzeuge und Geschirr – im Marschboden von Dänemark und Norddeutschland haben Archäologen Spuren der Germanen entdeckt. Sie zeugen von Kriegen, der Entwicklung erster Siedlungen und einer Kultur, die weniger rüpelhaft war als bisher geglaubt.
Erschienen in Spiegel Geschichte: Die Germanen.
Ausgegraben 14/2013
Tolkien hatte für den Schmuck im „Herrn der Ringe“ ein echtes Vorbild – einen römischen Goldring. Er wurde gestohlen und der Dieb verflucht. Außerdem im archäologischen Wochenrückblick: der Eingang zur Hölle und ein Rezept für die Farbe der Maya.
Die Schatzsucher
Engelsflügel und Wendeltreppen sind Sammlerstücke – zu finden auf Sanibel Island in Florida. Hier gibt es Muscheln und Schnecken wie Sand am Meer.
Ausgegraben 13/2013
Laut Geschichtsschreiber Herodot wurden ägyptischen Toten bei der Mumifizierung die Organe entfernt – Forscher von heute haben ganz andere Erkenntnisse. Außerdem im archäologischen Wochenrückblick: ein gesunkener Holländer und die Sterblichkeit von Facebook.
Übersehener Schatz
Jean-Baptiste Croizet ahnte nicht, was er da in den Händen hielt. Zwischen 1830 und 1842 hatte der französische Pfarrer in der Auvergne einen Geweihknochen entdeckt, in den das Abbild eines Pferdes geritzt war. Wie sich nun zeigt, handelte es sich womöglich um den ersten Fund eines steinzeitlichen Kunstgegenstandes. Erst jetzt wurde eine wissenschaftliche Auswertung des 14000 Jahre alten Stückes veröffentlicht. Zu Croizets Zeiten war die Forschung nicht so weit, die Bedeutung des Knochen erkennen zu können: Alte, verzierte Gegenstände wurden generell als „keltisch“ klassifiziert. Mehr oder weniger unbeachtet überdauerte das Geweihstück in Vitrinen und Regalen des Natural History Museum in London, bis es 1989 wiederentdeckt und in den Jahren 2010 und 2011 näher untersucht wurde. Eine Micro-Computertomografie und eine Untersuchung im 3-D-Mikroskop brachten Details über die Arbeitsweise des altsteinzeitlichen Künstlers zutage. Die Geschichte des Geweihstücks ist nun in der britischen Zeitschrift „Antiquity“ erschienen, die Ergebnisse der Untersuchungen werden in der Mai-Ausgabe des „Journal of Archaeological Science“ publiziert.
Erschienen in Prisma, Spiegel (Printausgabe) 14/2013.
Leere Kassen: NRW streicht Archäologen alle Gelder
Römische Lager, mittelalterliche Städte: In Nordrhein-Westfalen gibt es eine Fülle archäologischer Fundstätten. Doch die Landesregierung will weder Archäologie noch Denkmalpflege weiter finanzieren. Schon 2015 sollen keine Gelder mehr fließen. Wissenschaftler sind entsetzt.
Hobby-Archäologe: „Horst Klötzer ist einmalig“
Horst Klötzer ist pensioniert, war früher Dreher – und hat schon so ziemlich alles gefunden, wovon Archäologen träumen: Steinartefakte aus der Altsteinzeit, Hügelgräber, eine Burgruine. Experten sind begeistert von dem Hobby-Forscher mit dem einzigartigen Riecher.