Spätbabylonische Liebe zur Mathematik

Ohne Frage, die Babylonier waren hervorragende Astronomen. Die Mathematik, dachte man bisher, diente ihnen dabei lediglich als Hilfswissenschaft – als Nutztier für die höheren Sphären der Astronomie. Neue Erkenntnisse zeigen, es könnte ihnen auch einfach Spaß bereitet haben.

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Rätselhafte Herrscher der Wüste

Gaddafi ist weg, jetzt können die Archäologen richtig loslegen. Der Despot zeigte kaum Interesse an der alten Kultur der Garamanten, obwohl das mysteriöse Wüstenvolk über Jahrhunderte den Raum zwischen Zentralafrika und dem Mittelmeer beherrschte – und sogar den Römern die Stirn bot.

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Erschlagen und geröstet

Wenn im Königreich der Ur in Mesopotamien (heute Irak) ein Herrscher starb, ging er nie alleine ins Jenseits. In den 4500 Jahre alten Königsgräbern der Stadt Ur fanden Ausgräber reihenweise geopferte Angehörige des Hofstaates. Doch die waren ihrem König nicht ganz freiwillig in den Tod gefolgt, wie Janet Monge von der University of Pennsylvania bei einer näheren Betrachtung der Knochen jetzt herausgefunden hat. Die Anthropologin untersuchte zwei Schädel, die bereits bei Ausgrabungen in den 1920er Jahren geborgen worden waren, mit modernen forensischen Methoden wie der Computertomografie. Gruseliger Befund: In den Schädeln klafften Löcher von etwa zweieinhalb Zentimetern Durchmesser. Von den Rändern aus liefen jeweils sternförmig Risse in den umliegenden Knochen. Solche Wunden entstehen, wenn ein spitzer Gegenstand in den Schädel getrieben wird – und zwar in den eines lebenden Menschen. Anschließend waren die Opfer offenbar langsam verbrutzelt worden. Die Hitzespuren an den Knochen stammten eindeutig von einer allmählichen Erwärmung – wie bei einem Röstvorgang. Monge schließt daraus, dass versucht wurde, die Toten zu konservieren – womöglich um den Verwesungsprozess für die eventuell längere Dauer der Begräbnisfeierlichkeiten aufzuhalten.

Erschienen in Prisma, Spiegel (Printausgabe) 46/2009.

Atlantis im Mittelmeer

Auf dem Meeresgrund vor Israel liegt die jungsteinzeitliche Siedlung Atlit-Yam. Seit Jahren rätseln Wissenschaftler, warum das Fischerdorf vor 8000 Jahren aufgegeben wurde. Ein Tsunami habe den Ort verwüstet, glaubt eine Archäologin nun. Doch andere Forscher widersprechen scharf.

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Friedenspakt auf Ruinen

Was Politiker nicht schaffen, haben jetzt israelische und palästinensische Archäologen vollbracht: eine Art Friedensabkommen. Am 8. April legte eine unabhängige Arbeitsgruppe unter der Führung der beiden in den USA forschenden Archäologen Ran Boytner und Lynn Swartz Dodd einen 39-Punkte-Plan vor. Er regelt die Rückgabe von bereits ausgegrabenen Artefakten, die staatliche Aufsicht über archäologische Stätten sowie künftige gemeinsame Ausgrabungen im gesamten israelisch-palästinensischen Gebiet. Alle archäologischen Funde sollen nach einer künftigen Grenzziehung in den Besitz derjenigen Nation übergehen, auf deren Territorium sie gefunden wurden. In Vorarbeit haben Boytner und Dodd eine Datenbank mit 1500 Ausgrabungsstätten und Zehntausenden Artefakten erstellt, die von einer neuen Grenzregelung betroffen wären. Darunter fallen auch so prominente Stätten wie die Höhlen von Qumran oder Samaria, die Hauptstadt des biblischen Königreichs Israel. Die Archäologie gilt als besonders heikles Thema zwischen den beiden Völkern.

Erschienen in Prisma, Spiegel (Printausgabe) 17/2008.