Die Nasca waren nicht die Ersten, die in Peru riesige Zeichen auf die Erde schrieben. Bereits Jahrhunderte vor ihnen markierten die Menschen der Paracas-Kultur den Boden mit kilometerlangen Linien.
Archiv der Kategorie: Meso- und Suedamerika
Inka – Herrscher der Anden: Mysteriöse Floßfahrer
Die Hochkultur der Inka steht auf den Schultern großer Vorgänger – den Chimú, Huari, Moche. Einiges wird zurzeit ausgegraben: Gräber starker Königinnen, Spuren eines Klimaschocks.
Krank zur Arbeit
Die Frau war keine Schönheit. Sie litt am so genannten Klippel-Feil-Syndrom, einem Gendefekt, bei dem der Hals kurz und unbeweglich wird. Eine Schiefstellung könnte die Gesichtszüge verzogen haben, auch die Schultern standen nicht gerade. Doch trotz der Gebrechen lebte die Frau zur Zeit der späten Postklassik (1200 bis 1520) im heutigen mexikanischen Bundesstaat Oaxaca als vollwertiges Mitglied ihrer Gemeinschaft, des Volkes der Mixteken. Das schlossen die Anthropologin Martha Alfaro Castro und ein Ärzteteam des Hospital Civil de Oaxaca aus der Untersuchung des entsprechenden Knochenfunds. Die Skelettteile zeigen, dass die Mixtekin arbeitete wie alle anderen auch; sie trug Lasten auf dem Rücken und kniete wohl oft auf dem Boden, etwa wenn sie Essen zubereitete. Der Dame von damals ist nun eine Ausstellung im Historischen Regionalmuseum von Ensenada im mexikanischen Bundesstaat Baja California gewidmet. Zu den Fotos der Knochen hat der Künstler Ernesto Arrona Santiago eindrucksvolle Porträts der Mixtekin gemalt; sie zeigen, wie die Frau zu Lebzeiten ausgesehen haben könnte.
Archaeocopter im Härtetest
Sie sind klein, wendig und erfassen aus der Luft auch unwegsame Ausgrabungsstätten: Minidrohnen sollen Archäologen in Zukunft viel Arbeit abnehmen. Forscher aus Deutschland haben die Geräte nun im tiefsten Dschungel Mexikos getestet. Die größten Probleme: die Hitze und das Stromnetz.
Des Kaisers alte Zahnbürste
Die Abfallgrube des brasilianischen Kaisers Dom Pedro II. bietet Archäologen einen intimen Einblick in das Leben bei Hofe. Welche Zahnpasta benutzte seine Hoheit? Wonach duftete die Kaiserin? Und warum ließ die Herrscherfamilie ihr Trinkwasser aus Deutschland importieren?
Massaker am Wasserbecken
Eigentlich beschäftigt Nicolaus Seefeld sich mit Wasser, nicht mit Leichen. Für seine Doktorarbeit hat er das Wasserversorgungssystem der Maya-Stadt Uxul untersucht. Doch genau dort fand er jetzt Leichen zuhauf.
So lernten die Maya das Pyramiden-Bauen
Warum bauten die geheimnisvollen Maya erhöhte Plätze und Pyramiden für ihre religiösen Riten? Archäologen erklären jetzt: Sie haben keineswegs nur bei den Olmeken abgekupfert. Die Baumeister beider Völker standen aber in engem Kontakt.
Friedhof der Verschleppten
Archäologen haben in Brasilien ein Massengrab aus der Hochphase des Sklavenhandels entdeckt. Der gruselige Fund zeigt, wie weit die Menschenjäger auf der Suche nach Opfern gereist sind – und wie würdelos deren Leichen entsorgt wurden.
Löste Columbus die Kleine Eiszeit aus?
Als Christoph Columbus Amerika erreichte, könnte er ungewollt den Startschuss für die sogenannte Kleine Eiszeit gegeben haben. Diese Theoriehat der US-Geochemiker Richard Nevle jetzt auf dem Jahrestreffen der Geological Society of America vorgestellt. In den Jahrzehnten nach Columbus‘ Entdeckungsfahrt rafften Kriege und eingeschleppte Krankheiten die einheimische Bevölkerung dahin. Als Columbus 1492 eintraf, lebten noch 40 Millionen Eingeborene auf den amerikanischen Kontinenten. Bis zu 90 Prozent von ihnen starben durch die Eroberungszüge der Europäer. Als Folge wurde weniger Holz verbrannt, riesige Flächen des zuvor bestellten Landes lagen brach, die Bäume kehrten zurück. Die neuen Wälder, so hat Nevle ausgerechnet, könnten bis zu 17 Milliarden Tonnen CO2 aus der Erdatmosphäre aufgenommen haben. Aufgrund des dadurch verringerten Treinhauseffektes habe sich die Atmosphäre merklich abgekühlt. Insbesondere auf der Nordhalbkugel gab es zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert tatsächlich eine Kälteperiode; Flüsse froren häufiger zu, es kam zu Missernten.
Erschienen in Prisma, Spiegel (Printausgabe) 43/2011.