Schon in der Antike setzten Kriegsparteien chemische Kampfstoffe ein. So töteten Perser ihre römischen Gegner bei der Belagerung von Dura Europos mit Giftgas. Die Attacke in der syrischen Stadt wird bis heute für Propagandazwecke instrumentalisiert.
Archiv der Kategorie: Antike
Ins Jenseits mit Goldschmuck und Silberspiegel
Im Ural haben Archäologen ein reiches Grab der Sarmaten ausgegraben. Darin fanden sie ein Kosmetikköfferchen, eine Tätowiernadel, goldbestickte Kleidung – und eine Überraschung.
Die Unterwelt des alten Roms
Unter dem Rom, das wir kennen, existierte eine weitere Welt – die der Bediensteten und Sklaven. Forscher haben unter der Villa von Kaiser Hadrian ein beeindruckendes Tunnelsystem entdeckt.
Germanen gegen Römer: Archäologen entdecken Kettenhemd aus der Schlacht am Harzhorn
Vor 1700 Jahren bekämpften sich Römer und Germanen am Harzhorn. Am Rande des Schlachtfeldes legte ein Soldat ein Kettenhemd ab. Wer war der Mann? Archäologen hegen zwei Vermutungen.
Ein Tyrannen-Leben als Bildungs-App
Kaiser Caracalla hatte viele Gesichter: Er galt als Tyrann und ließ seinen Bruder ermorden, bei seinen Soldaten machte er auf Kumpel und war als Feldherr erfolgreich. Eine Ausstellung zeigt nun das Leben des Despoten und verpackt den heiklen Stoff in eine App – durchaus unterhaltsam.
Was Römer und Griechen über die Hoden dachten
Bis die Gelehrten herausfanden, wozu die beiden großen Murmeln dienen, ersannen sie darüber allerlei abenteuerliche Theorien. Eine Forscherin hat die Ideengeschichte zum Thema Hoden nachvollzogen.
Das Geheimnis des römischen Betons
Aus Kalk und Vulkanasche stellten die Römer einst den Beton für ihre Hafenanlagen her. Das Baumaterial war nicht nur viel haltbarer als moderne Mischungen – es wurde auch umweltschonender produziert.
Die traurige Geschichte von Burial 519
Die Ägypter liebten ihre Kinder. Sie sahen in ihnen ein wertvolles Gut, das sie schützten und gelegentlich ganz schön verwöhnten. Auch die Römer liebten ihre Kinder – allerdings auf andere Art. Sie sahen es als ihre Pflicht an, die Kinder vorzubereiten auf das Erwachsenendasein, sie ab zu härten für das Leben. Körperliche Schwäche galt als seelische Schwäche, und so banden römische Eltern ihre neugeborenen Kinder schon mal auf Holzbrettern fest und badeten sie in eiskaltem Wasser.
Gemmen im Gully
Welche Frau kennt das nicht: Beim Baden im Pool löst sich plötzlich der Ohrring und verschwindet in den Tiefen. Das ging offenbar schon den Schönen in der römischen Antike so. Die Archäologie-Doktorandin Alissa Whitmore von der University of Iowa hat jetzt analysiert, was in römischen Bädern so alles im Gully verschwand. Dazu untersuchte sie die Fundsachen aus Abflüssen ziviler und militärischer Thermen in Italien, Portugal, der Schweiz, Deutschland und Großbritannien aus dem 1. bis 4. Jahrhundert nach Christus. Zu den Trouvaillen zählten einerseits Parfümfläschchen, Fingernagelauskratzer und Pinzetten. Andererseits scheinen auch chirurgische Eingriffe in den Bädern stattgefunden zu haben, denn Whitmore fand auch ein Skalpell und mehrere Zähne. Würfel aus den Abflüssen erzählen, dass in manchen Thermen dem Glücksspiel gefrönt wurde. Andere Badebesucher brachten offenbar auch Handarbeiten mit, worauf Nadeln und Bruchstücke von Spindeln hindeuten. Nicht zuletzt förderte die Forscherin große Mengen Schmuck zutage: von antiken Haarnadeln, Perlen und Broschen bis hin zu Anhängern und wertvollen Gemmen.
Erschienen in Prisma, Spiegel (Printausgabe) 04/2013.
Geburtstagsspektakel für den Feldherrn
Wurde die Hauptstraße Alexandrias auf den Punkt am Horizont ausgerichtet, an dem am Geburtstag des Stadtgründers, Alexanders des Großen, die Sonne aufgeht? Zumindest die Archäoastronomen Luisa Ferro und Giulio Magli sind davon überzeugt, wie sie in der jüngsten Ausgabe des Oxford Journal of Archaeology schreiben. Auch Regulus, der Königsstern im Sternbild Löwe, schob sich ihren Berechnungen zufolge rund um den 20. Juli, den Geburtstag des Makedonenherrschers, in der Verlängerung der Straße über den Horizont. Schon lange hatten Experten sich gewundert, warum das Straßenraster der wie auf dem Reißbrett entworfenen Stadt nicht der Küstenlinie folgt, sondern merkwürdig schräg in der Landschaft liegt. Mit den astronomischen Rekonstruktionen der italienischen Forscher könnte dieses Rätsel jetzt gelöst sein.
Erschienen in Prisma, Spiegel (Printausgabe) 43/2012.