Taucher haben in den USA das Wrack der legendären Moonlight gefunden. Im kalten und sauerstoffarmen Wasser des Lake Superior hat der Rekordsegler fast unbeschadet ein Jahrhundert überdauert. Im Bauch des Schoners finden sich noch Becher und Teller der letzten Mahlzeit.
Archiv der Kategorie: Nordamerika
Amerikas mysteriöse Megacity
Es war die größte Stadt Nordamerikas: Vor 800 Jahren stand mitten in der Prärie des Mississippi-Gebiets eine pulsierende Metropole. Ihre Bewohner lebten auf künstlichen Hügeln, waren versierte Astronomen – und opferten junge Frauen zu Dutzenden. Woher kamen die Menschen von Cahokia?
150 Jahre Ölzeitalter
Bislang galt das verschlafene Drake Well in Titusville, Pennsylvania, als Wiege der Ölindustrie Nordamerikas. Doch diesen Rang droht die kleine Ortschaft nun zu verlieren. Denn tatsächlich soll zuvor bereits in Oil Springs im südkanadischen Lambton County ein Förderturm errichtet worden sein. Das behauptet zumindest Emory Kemp, Chef des Instituts für Technikgeschichte und Industriearchäologie an der West Virginia University. Auf einem Symposium im Oil Museum of Canada setzte sich Kemp jüngst dafür ein, Oil Springs endich diese Ehre zuzusprechen und die Stätte zum Weltkulturerbe zu erklären. Schon 1858 war der Geschäftsmann James Miller Williams hier auf Öl gestoßen und hatte in der Folge begonnen, den Rohstoff kommerziell zu fördern. Der Bedarf an Rohöl war rasch gestiegen, seit Lampen nicht mehr mit Waltran, sondern mit Petroleum gespeist wurden.
Erschienen in Prisma, Spiegel (Printausgabe) 17/2008.
Bodenschätze unter Manhattans Asphalt
Unter der Bebauung von Großstädten ist jeder Quadratmeter gespickt mit archäologischen Resten. Auch in New York: In Lower Manhattan fand eine Archäologin Reste der ersten Wasserleitung der Stadt, den Wohlstandsmüll eines reichen Händlers und den alten Uferverlauf des East River.
Die Eisgräberin
Die Archäologin Anne Jensen plagt sich im hohen Norden Amerikas mit Dauerfrost,Eisbären – und Highschool-Schülern, die trotz bitterer Kälte partout keine Mützen tragen wollen. Der Einsatz lohnt sich. Denn es geht um den Nachweis, dass hier einst die Wiege des Volkes der Thule stand.
Einer Serienmörderin auf der Spur
Belle „die Schwarze Witwe“ Gunness gilt als die grausamste Serienmörderin aller Zeiten. Mit moderner Forensik will eine Forscherin nun herausfinden, ob sie nach ihrem angeblichen Tod in Kalifornien untertauchte und sich dort weitere Opfer suchte.
Extrem-Grabung im Antlitz von Eisbären
Wer im Permafrost graben will, darf nicht zimperlich sein. Die Archäologin Anne Jensen kämpft am nördlichsten Punkt der USA gegen Eisbären, Kälte und Bodenerosion. Mit ihrer Arbeit hofft sie, endgültig das Rätsel um die Herkunft des Thule-Volkes zu lösen.
Schüler präparieren Hühner für die Ewigkeit
Wie bringt man Schülern etwas über die altägyptische Technik der Mumifizierung bei? Man lässt sie es selber ausprobieren. Im US-Bundesstaat Wisconsin präparieren Siebtklässler Geflügel für die Reise ins Jenseits.
Die Bigotten Herrscher von Herrington
Die Geschichtsbücher kennen Samuel Chew als Sheriff und Richter, als Stütze der Gemeinde und freigiebigen Quäker. Ausgrabungen im US-Staat Maryland zeigen jetzt allerdings nach und nach, was der fromme Einwanderer wirklich war: ein prunksüchtiger Sklavenhalter.
An einem Winterabend des Jahres 1718 strömen die Bewohner der kleinen Hafenstadt Herrington am Ufer der Chesapeake Bay den Hang hinauf zu dem großen, neuen Haus des Samuel Chew. Sie sind schlicht gekleidet, die Hände tief in den Taschen der grauen Mäntel vergraben, die breitkrempigen Hüte in die Gesichter gezogen als Schutz vor dem Wind und dem Schnee. Es sind Quäker auf dem Weg zum Gottesdienst.
Rätselhaftes Pferdegrab
Waren die Spanier früher in Nordamerika als angenommen? Eine Grabstelle lässt das vermuten
Eigentlich sollte es nur eine schnelle Notgrabung werden. Aber dann fanden die beiden Archäologen Dennis Gallegos und Larry Tift im vergangenen Monat auf einem Hügel im kalifornischen Carlsbad, nördlich von San Diego, ein ungewöhnliches Grab. Zwei Pferde und ein kleiner Esel lagen in sorgfältig ausgehobenen Gruben. Eine Radiokarbondatierung ergab, dass die Skelette etwa 395 Jahre alt sind. Die Methode erlaubt einen Spielraum von plus/minus 40 Jahren, die Tiere wurden also zwischen 1570 und 1650 begraben mindestens 100 Jahre bevor die Spanier nach Kalifornien kamen. »Um die Daten zu verifizieren, haben wir noch zwei weitere Datierungen von den beiden Pferdeskeletten veranlasst«, sagt Dennis Gallegos, Projektmanager der Ausgrabungsfirma Gallegos & Associates, »aber es dauert noch ein paar Tage, bis wir die Ergebnisse haben.«