In Irland gibt es Tausende flache Erdhügel aus der Bronzezeit. Ihre Funktion war bislang unbekannt. Zwei Archäologen vermuten, dass es sich um Brauereien handelte und machten die Probe aufs Exempel: Sie brauten Ale wie vor 3000 Jahren – mit durchschlagendem Erfolg.
Archiv des Autors: Angelika Franz
Mysteriöse Prinzessin wurde im Bett begraben
Archäologen haben in Nordengland das Grab einer heidnischen Prinzessin gefunden. Sie war die letzte ihrer Art, bevor im 7. Jahrhundert das Christentum den alten Glauben auslöschte. Doch wer war die Edelfrau, die die Heilige Hilda persönlich kannte und internationale Beziehungen pflegte?
Friedhof der Küchentiere
In einem Schloss in Schleswig durften vier Schüler Rinder-, Schweine- und Schafknochen sortieren. So begann eine spannende archäologische Expedition in die Welt der Wikinger.
Wo bekommt man heutzutage schon Rinderknochen in die Hand? Vielleicht mal einen Lendenwirbel, wenn man T-Bone-Steaks mag. Aber einen Kiefer? Gar einen Beckenknochen?
An den Wänden der Archäozoologischen Sammlung von Schloss Gottorf in Schleswig hängen sie: Wirbelsäulen, Schlüsselbeine, Oberschenkel, Kieferleisten. Sie stammen von Rind, Schwein, Schaf und anderem Getier. Jan-Christian, 19, Jannik, 19, Marc-André, 18, und Henrik, 16, schauen sich beklommen in diesem unheimlichen Tierfriedhof um.
Der Maler und sein Müll
Absinthflaschen und Tigerbalsam, Morphiumspritzen und Rinderkraftbrühe: Auf der Südseeinsel Hiva Oa haben Archäologen in einem Brunnen den Hausmüll von Paul Gauguin gefunden – intime Zeugnisse eines unkonventionellen Lebens.
Schüler präparieren Hühner für die Ewigkeit
Wie bringt man Schülern etwas über die altägyptische Technik der Mumifizierung bei? Man lässt sie es selber ausprobieren. Im US-Bundesstaat Wisconsin präparieren Siebtklässler Geflügel für die Reise ins Jenseits.
Auferstehung aus dem Acker
Er war Bomberpilot, wurde von den Deutschen über Holland abgeschossen: Mehr wusste John Edward Kehoes‘ Familie nicht, als sie sich vor sechs Jahrzehnten auf die Suche nach seiner Leiche machte. Erst jetzt haben Archäologen die Überreste aus einem Acker geborgen. Die Geschichte einer unglaublichen Suche.
Stonehenge-Dorf war Steinzeit-Großstadt
Eine Siedlung nahe Stonehenge erweist sich als archäologische Sensation: Was Forscher zunächst für ein kleines Handwerkerdorf hielten, war Nordeuropas größte Steinzeit-Siedlung. Inzwischen wurden Spuren von mindestens 300 Häusern entdeckt.
Grabsteine im 3-D-Scanner
Informatiker haben eine neue Methode entwickelt, um historische Inschriften zu entziffern. Als erste Testobjekte dienten Yang Cai und seinem Team von der Carnegie Mellon University in Pennsylvania verwitterte Grabsteine aus dem 18. Jahrhundert, die auf dem Friedhof der nahe dem Campus gelegenen Old St. Luke’s Church stehen. Mit einem 3-D-Scanner tasteten die Wissenschaftler zunächst die Inschriftenfelder ab. Mit einem Spezialprogramm machten sie sodann die längst zur Unkenntlichkeit verwitterten Namen und Daten wieder lesbar. Ein Trick des neu entwickelten Verfahrens besteht darin, nur die entscheidenden Ausschnitte in sehr hoher Auflösung zu erfassen, die unwichtigeren in niedrigerer. So lassen sich Berge von Datenmüll vermeiden. Archäologen könnte der Scanner beim Entziffern von Inschriften antiker Ruinen helfen. Unser Ziel ist es, diese Software auch anderen Bereichen zugänglich zu machen, erklärt Yang Cai. Die Methode eigne sich etwa, krankhafte Veränderungen auf der Zungenoberfläche eines Patienten zu erfassen – oder auch Muster auf der Meeresoberfläche, die einen Tsunami ankündigen.
Erschienen in Prisma, Spiegel (Printausgabe) 44/2007.
Die Bigotten Herrscher von Herrington
Die Geschichtsbücher kennen Samuel Chew als Sheriff und Richter, als Stütze der Gemeinde und freigiebigen Quäker. Ausgrabungen im US-Staat Maryland zeigen jetzt allerdings nach und nach, was der fromme Einwanderer wirklich war: ein prunksüchtiger Sklavenhalter.
An einem Winterabend des Jahres 1718 strömen die Bewohner der kleinen Hafenstadt Herrington am Ufer der Chesapeake Bay den Hang hinauf zu dem großen, neuen Haus des Samuel Chew. Sie sind schlicht gekleidet, die Hände tief in den Taschen der grauen Mäntel vergraben, die breitkrempigen Hüte in die Gesichter gezogen als Schutz vor dem Wind und dem Schnee. Es sind Quäker auf dem Weg zum Gottesdienst.
Geheimnisvolle Festung am Rande der Wüste
Archäologen haben am Rande des Gaza-Streifens ein mysteriöses Gebäude entdeckt – eine stark befestigte Anlage mitten im Nichts. Die Lösung des Rätsels dürfte auf sich warten lassen: Politische Wirren und misstrauische Beduinen behindern die Ausgrabung.