Interamna Lirenas galt als Dorf im alten Rom – doch nun zeigen Radarwellen, dass die Siedlung riesig war. Außerdem im archäologischen Wochenrückblick: Ein Massengrab polnischer Helden, an einem Gletscher lag verschollene Diplomatenpost – und die Quelle kostbarer Teufelskrallen wurde entdeckt.
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Ausgegraben 35/2012
Seine Leiche wurde nackt in einem Wirtshaus ausgestellt – doch wo der englische König Richard III. begraben liegt, ist unklar. Forscher fahnden nun in den möglichen Resten eines alten Klosters. Außerdem im archäologischen Wochenrückblick: magische Steinfiguren und ein Lobgedicht auf eine Mörderin.
Schauen und Stechen
Die besten Neuzeit-Ritter der Welt treten im saarländischen Sankt Wendel beim Tjost-Turnier gegeneinander an. Die Pferde sind hochspezialisierte Kampfmaschinen, die Rüstungen das Ergebnis jahrelanger Forschung und die Lanzen sind echt.
Ausgegraben 34/2012
Auf eine solche Entdeckung hoffen Archäologen meist jahrelang – jetzt gelang sie Urlaubern: Im Mittelmeer haben sie eine vergoldete Löwenskulptur gefunden. Außerdem im archäologischen Wochenrückblick: Ausgrabungen im ehemaligen Vernichtungslager Sobibor und Dürrespuren in Ägypten.
Ausgegraben 33/2012
Hunderte Männer kämpften vor 2000 Jahren im Norden Dänemarks – jetzt fanden Archäologen die schrecklichen Spuren der Schlacht. Außerdem im archäologischen Wochenrückblick: Riesenkühlschrank soll ein Wrack konservieren, Haie in der Wüste – und ein Märtyrer-Kloster.
Hirschgeweih im Steinzeithaus
Schon Steinzeitjäger haben ihre Behausungen mit Trophäen verziert. Das zeigen Ausgrabungen im ostkroatischen Bapska, bei denen Archäologen das 6500 Jahre alte Geweih eines Zwölfenders in einem Wohnbereich gefunden haben. Bisher wurden Hirschgeweihe nur in Abfallgruben entdeckt, nie aber als Dekorationsobjekte in Häusern. Der Hirsch, von dem die Trophäe stammt, könnte zu Lebzeiten bis zu 250 Kilogramm gewogen haben. Ein solches Exemplar nur mit Steinwerkzeugen zu erlegen erforderte Geschick – immerhin handelte es sich um sehr schnelle Tiere, berichtet Ausgräber Marcel Burić von der Universität Zagreb. Die Jagdtrophäe lag in einer Wohnstätte, in der die Archäologen auch schon andere Luxusgüter wie Obsidianklingen, Schmuck aus Muschelschalen sowie Hämatitbrocken geborgen hatten.
Erschienen in Prisma, Spiegel (Printausgabe) 33/2012.
Ausgegraben 32/2012
Der Truthahn wurde möglicherweise schon vor 2000 Jahren als Nutztier gehalten, vermeintliche Phallussymbole entpuppen sich als 8000 Jahre alte Zündstäbe. Außerdem im archäologischen Wochenrückblick: ein Energydrink, der buchstäblich zum Kotzen ist.
Fingerabdruck des Steinzeitkünstlers
Menschen haben den Werkstoff Ton offenbar früher regelmäßig genutzt als bislang angenommen. In der Höhle Vela Spila in Kroatien sind Ausgräber auf Fragmente modellierter Figürchen gestoßen, die Künstler bereits vor 17 000 Jahren, also noch während der letzten Eiszeit, geschaffen haben. Wir beginnen zu verstehen, dass einige paläolothische Gesellschaften Kunst aus keramischem Material lange vor der Jungsteinzeit vor 10 000 Jahren erzeugt haben, als Keramik größere Verbreitung fand und in der Regel für Gebrauchsgefäße verwendet wurde, sagt der Anthropologe Preston Miracle von der University of Cambridge. Das größte der 36 Fragmente stellt den Torso und die Vorderbeine eines Tieres dar. Ein anderes wurde mit gleichmäßigen Reihen von Eindrücken verziert, wie sie etwa beim Gebrauch eines Stichels entstehen. Auf einigen der Stücke sind sogar noch die Fingerabdrücke des Steinzeitkünstlers zu erahnen.
Erschienen in Prisma, Spiegel (Printausgabe) 32/2012.
Ausgegraben 31/2012
Poker-Kartenspiele können US-Soldaten Respekt vor alten Kulturstätten lehren, eine Mini-Drohne erkundet die Landschaft für Archäologen. Außerdem im archäologischen Wochenrückblick: Luxus in Britannien lange vor der Ankunft der Römer und die Reste eines Statuen-Massakers der Assyrer.
Knochen im Regal
Mitten im Zweiten Weltkrieg stießen Archäologen unter der Peterskirche auf Knochen, die fromme Katholiken heute als Überreste des Apostels verehren dürfen.