Steinzeitmenschen haben im Ural einen Elch von so gigantischen Maßen gebaut, dass er nur aus der Luft zu erkennen ist. Jetzt sind neue Entdeckungen in der Anlage gelungen. Außerdem im archäologischen Wochenrückblick: Munition aus der Zeit Heinrichs VIII. und eine Straße, über die Jesus lief.
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Papyrus zu Jesus-Ehefrau unter Fälschungsverdacht
Hatte Jesus eine Ehefrau? Auf einem Papyrusfetzen ist von einer Gefährtin des Heilands die Rede. Doch immer mehr Indizien deuten daraufhin, dass es sich um eine Fälschung handeln könnte. Jetzt wollen Experten einen verräterischen Schreibfehler entdeckt haben.
Ausgegraben 41/2012
Mord aus Angst um den Thron: Der Sohn von Alexander dem Großen wurde vor der Volljährigkeit gemeuchelt. Nun hoffen Archäologen, das Grab des Jungen und seiner Mutter gefunden zu haben. Außerdem im archäologischen Wochenrückblick: eine alte Festung und prähistorisches Graffiti.
Pyramide im Keller
Unter einem Weinkeller in der italienischen Stadt Orvieto sind Ausgräber auf einearchäologische Sensation gestoßen: Das Gewölbe liegt an der Spitze einer riesigen, mehr als 2400 Jahre alten Kammer. Ein Treppenschacht in dem Keller hatte David George vom Saint Anselm College im US-Bundesstaat New Hampshire stutzig gemacht. Das Schacht war in etruskischer Konstruktionsweise gebaut. Die Etrusker lebten ab etwa 800 v. Chr. in Mittelitalien, bevor die Römer sich dort breitmachten. Unter dem modernen Fußboden und einem weiteren Boden aus dem Mittelalter entdeckte George zusammen mit dem lokalen Experten Claudio Bizzarri vom Parco Archeologico Ambientale dell’Orvietano eine Füllschicht mit etruskischer Keramik. Die Wände weiteten sich mit zunehmender Tiefe: Die unterirdische Kammer hat die Form einer Pyramide. Außerdem entdeckten die Archäologen Gänge, die zu weiteren pyramidenförmigen Kammern Führen. Noch rätseln die Forscher über ihren Fund: Die Wände sind zu sorgfältig bearbeitet, als dass es ein Steinbruch gewesen sein könnte, sagt George. Und es gibt keinen Hinweis auf Schlammablagerungen, wie sie für eine Zisterne typisch wären. Damit, meint er, blieben nur zwei Möglichkeiten: Ein religiöses Bauwerk – oder ein Grab.
Erschienen in Prisma, Spiegel (Printausgabe) 41/2012.
Ausgegraben 40/2012
Ob dreiteilige Holz-Leder-Konstruktion oder Gips-Mischung: Zehenprothesen, entdeckt bei ägyptischen Mumien, verbessern tatsächlich den Gang. Außerdem im archäologischen Wochenrückblick: Schmieden war Frauensache – und ein ganz altes Steak aus China.
Ausgegraben 39/2012
Welche Freuden der Glaube an die ägyptische Göttin Mut mit sich bringt – davon handelt eine Geschichte, die vor 1900 Jahren geschrieben wurde. Außerdem im archäologischen Wochenrückblick: Arbeitsteilung in der Altsteinzeit und eine neu entdeckte Römerstraße.
Ausgegraben 38/2012
Das Randolphfield ist Schauplatz einer der bedeutendsten Schlachten Schottlands – heute steht dort die Polizei-Hauptwache. Forscher suchen dennoch nach frühen Verteidigungsgräben. Außerdem im archäologischen Wochenrückblick: die Federn der Frühmenschen und Wikinger auf Abwegen.
Verbrüderung am Tresen
Im Osten Schottlands haben Archäologen einen antiken Pub entdeckt, in dem Römer und Einheimische offenbar gemeinsam zechten. Die Uralt-Kneipe befand sich in der Nähe der römischen Befestigungsanlage Stracathro, die um 70 nach Christus zur Grenzlinie gegen die Stämme des Nordens gehörte. Neben der Militärsiedlung sind Ausgräber der University of Liverpool jetzt auf ein Dorf der Kaledonier gestoßen. Bislang galt es als unwahrscheinlich, dass diese Zivilisten im hohen Norden Tür an Tür mit römischen Legionären lebten. Doch zum Kaledonier-Dorf gehörte offenbar auch ein Pub mit dem für römische Tavernen typischen Grundriss: einem rechteckigen Hauptraum, der sich nach vorn zu einer gepflasterten Terrasse – einer Art Biergarten – öffnete. Der Fund zeigt, dass Römer und Einheimische besser miteinander auskamen, als wir vermutet haben, sagte die Co-Direktorin des Ausgrabungsprojekts Birgitta Hoffmann der Tageszeitung The Scotsman.
Erschienen in Prisma, Spiegel (Printausgabe) 38/2012.
Ausgegraben 37/2012
Die Donau diente im Mittelalter als wichtiger Handelsweg nach Byzanz, wie der Fund eines verunglückten Lastkahns belegt. Außerdem im archäologischen Wochenrückblick: ein Kreis-Monument in Kent, eine Mammutschmuck-Fabrik in Sachsen-Anhalt und die älteste Flaschenpost der Welt vor Shetland.
Insel der Seetang-Schafe
Die Schafe von North Ronaldsay sind auf Diät: Sie müssen Seetang statt Gras knabbern und wurden dafür zu den Seehunden auf den Strand verbannt. Ihre Wolle ist heiß begehrt – von ihr lebt die winzige Inselgemeinde hoch im Norden von Schottland.
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Und dazu noch mein Lieblings-Schaf-Video: