Die Exhumierung des Leichnams eines Medici-Abkömmlings verwirrt: Im Krieg soll „della Bande Nere“ ein Bein verloren haben, doch seinem Skelett fehlte lediglich ein Fuß. Außerdem im archäologischen Wochenrückblick: Die Wiege des Weins und eine muschelbewachsene Hellcat-Höllenkatze.
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„Ich sehe wunderbare Dinge!“
Der archäologische Fund des Jahrhunderts – gemacht von einem Autodidakten und einem gelangweilten Playboy: Vor 90 Jahren stießen der Selfmade-Ägyptologe Howard Carter und der reiche Lord Carnarvon auf das Grab Tutanchamuns. Der Fund machte beide zu Legenden. Und einen von ihnen zum Grabräuber?
Ausgegraben 47/2012
Ballsport, Trinkspiele, Raufereien – der durchschnittliche Wikinger wusste sich zu amüsieren. Forscher versuchen, die Regeln der archaischen Freizeitbeschäftigungen zu verstehen. Außerdem im archäologischen Wochenrückblick: versunkene Elitesoldaten und Silbermünzen mit Geschichte.
Ausgegraben 46/2012
In Mexiko sind Archäologen auf die Spuren eines Dramas gestoßen: 47 Skelette aus der Maya-Zeit, die meisten stammen von stark unterernährten Kindern. Außerdem im archäologischen Wochenrückblick: Uralte Kulturen um Zweistromland und die Ruinen eines verrufenen britischen Klosters.
Ausgegraben 45/2012
Forscher rätseln über ein ägyptisches Grab: Wieso wurde Pharaonentochter Shert Nebti zwischen Hofbeamten beigesetzt und nicht bei der Königsfamilie? Außerdem im archäologischen Wochenrückblick: Mythen um Gehenkte, Erzaufbereitung im 14. Jahrhundert, Spuren der ersten Polynesier.
Die Steineklauer von Ystad
Es war der neueste Schrei in Sachen Totenbau: Im siebten Jahrhundert stahlen die Menschen in Südschweden Steine für riesige Schiffsmonumente zusammen, Archäologen kamen ihnen nun auf die Spur. Die bekannteste Gedenkstätte steht nahe Kåseberga – sie ist vor allem bei Touristen beliebt.
Ausgegraben 44/2012
Im Westen von Guatemala haben Archäologen das Grab eines Priesters gefunden, der als ältester bekannter Maya gilt. Außerdem im archäologischen Wochenrückblick: die Suche nach den Toten von Hastings und Rätselraten um einen goldenen Becher.
Bier aus der Badegrube
In den schottischen Highlands haben Archäologen ein Steinbecken für warmes Wasser gefunden. Die Bronzezeitlichen Bewohner könnten es nach Ansicht der Forscher als Bad oder Sauna benutzt haben – oder auch zum Brauen von Bier. Die 1,5 mal 1,5 Meter große Grube war mit Steinplatten ausgelegt und über einen Kanal mit einem Fluss verbunden. Eine an diesem Kanal gelegene Feuerstelle sorgte offebar dafür, dass das Wasser erhitzt wurde, bevor es in das Becken floss. Wir haben keine Tierknochen oder Essensreste gefunden, die darauf hätten schließen lassen, dass es sich um eine Kochstelle handelte, sagte Ausgräber Gordon Sleight gegenüber BBC News. Ähnliche Becken sind auch aus Irland, England und Wales bekannt. Die frühesten stammen aus der Jungsteinzeit, die spätesten wurden noch im Mittelalter angelegt. Möglich wäre auch, dass die prähistorischen Pools je nach Bedarf abwechselnd genutzt wurden – zum Baden und zum Brauen.
Erschienen in Prisma, Spiegel (Printausgabe) 44/2012.
Ausgegraben 43/2012
Die Moai, die Statuen auf der Osterinsel könnten aufrecht an ihre Position gelangt sein, meint ein Forscher nach einem Praxistest. Andere zweifeln an der steilen These. Außerdem im archäologischen Wochenrückblick: römische Potenzblumen und Sprachentschlüsselung per Crowdsourcing.
Geburtstagsspektakel für den Feldherrn
Wurde die Hauptstraße Alexandrias auf den Punkt am Horizont ausgerichtet, an dem am Geburtstag des Stadtgründers, Alexanders des Großen, die Sonne aufgeht? Zumindest die Archäoastronomen Luisa Ferro und Giulio Magli sind davon überzeugt, wie sie in der jüngsten Ausgabe des Oxford Journal of Archaeology schreiben. Auch Regulus, der Königsstern im Sternbild Löwe, schob sich ihren Berechnungen zufolge rund um den 20. Juli, den Geburtstag des Makedonenherrschers, in der Verlängerung der Straße über den Horizont. Schon lange hatten Experten sich gewundert, warum das Straßenraster der wie auf dem Reißbrett entworfenen Stadt nicht der Küstenlinie folgt, sondern merkwürdig schräg in der Landschaft liegt. Mit den astronomischen Rekonstruktionen der italienischen Forscher könnte dieses Rätsel jetzt gelöst sein.
Erschienen in Prisma, Spiegel (Printausgabe) 43/2012.