Was it mass cannibalism, ritual slaughter or both? Archaeologists who unearthed the remains of 500 Stone Age corpses in the German town of Herxheim say the meat was cut off their bones as if they were livestock. One conclusion is that the people were eaten — after volunteering to be sacrificed.
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Die Menschenschlachter von Herxheim
Ein grausiger Fund gibt Archäologen Rätsel auf. In der Pfalz haben Forscher mehr als 500 Tote gefunden, denen vor 7000 Jahren das Fleisch wie bei Schlachtvieh von den Knochen geschabt wurde. Der Verdacht der Ausgräber: Die Menschen wurden verspeist – und sie haben sich offenbar freiwillig geopfert.
Geschützt: Die letzten Dinge (Zeit Wissen)
Kopf ab, Knochen gebrochen, Nagel im Schädel
In manchem deutschen Garten liegen steinalte Leichen, unentdeckt und übel zugerichtet: Unter der Grasnarbe verbergen sich Galgenhügel und Henkersplätze aus dem Mittelalter. Bisher wurden sie oft nur durch Zufall entdeckt – doch jetzt machen sich Archäologen auf die Suche.
US Military Searches German Battlefields for Fallen Soldiers
Experts with the United States military expend enormous resources to search for the bodies of missing soldiers. A team is currently at work in the northern Eifel Mountains region of western Germany, where tens of thousands of Americans died during World War II.
Grab im Stoppelacker
Mit enormem Aufwand suchen Experten des US-Militärs nach den Leichen verschollener Soldaten – derzeit in der Nordeifel: Dort fielen im Zweiten Weltkrieg Zehntausende US-Amerikaner.
Erschienen im Spiegel (Printausgabe) 37/2008.
Die Römer sind los
Die Riemen knarren, die Ruderer schwitzen: Auf der Mosel verkehrt seit rund 1700 Jahren erstmals wieder ein römisches Handelsschiff. Der moderne Nachbau „Stella Noviomagi“ soll bald Touristen den Fluss entlangtragen.
Die verhinderte Metropole
Fast wäre Waldgirmes Hauptstadt geworden
Wäre Größe planbar, es gäbe an der Rodheimer Straße Versace, am Eichenweg Gucci, in der Kreuzerstraße einen Starbucks. Doch etwas lief in der Entwicklung dieser Stätte schon in römischer Zeit schief. Deswegen zählt Waldgirmes heute nicht zu den Metropolen dieser Welt. Der kleine hessische Ort im Lahntal zwischen Wetzlar und Gießen – kennt ihn jemand?
Da lag der Papst begraben
Archäologen haben in Hamburg Teile einer 750 Jahre alten Ehrengruft für Papst Benedikt V. gefunden
Hamburg hat sich noch nie besonders christlich gegeben. Erzbischof Ansgar zog 831 hierher, um die Heiden des Nordens zu missionieren. Er richtete eine kleine Holzkirche und eine Bibliothek ein, doch seine Gemeindemitglieder musste er noch kaufen. Den benachbarten Dänen war das Holzhaus mit dem Kreuz auf dem Dach willkommener Ausflugsort für gelegentliche Plünderungen. 1248 erhielt die Stadt anstelle von Ansgars Holzkirche einen Dom aus Stein. Doch das Gebäude mit seinen dunklen Nischen wurde zum Tummelplatz für lichtscheues Gesindel. Nach jahrhundertelangem Zank um das katholische Gotteshaus auf protestantischem Grund rissen die Hamburger Pfeffersäcke den Bau 1803 wieder ab und verschacherten ihn, ganz pietätlos, Stein um Stein an die Meistbietenden. Die Grabsteine des Friedhofs stützten fortan die Wände eines Abwasserkanals. Und doch hatte Hamburg rund 30 Jahre lang etwas zu bieten, was man sonst eher in Rom vermuten würde: das Grab eines Papstes. Hier lag Benedikt V. begraben, der im Jahre 964 einen Sommermonat lang, vom 22. Mai bis zum 23. Juni, auf dem Heiligen Stuhl saß und am 4. Juli des folgenden Jahres in Hamburg starb.
Burg am Ende der Welt
Hamburg sollte gar keine Stadt werden. Die hölzerne Festung war Missionsvorposten, Papst-Exil und Bollwerk gegen die heidnischen Nordmänner
Anno 963, als die Erde noch eine Scheibe war, verbannte man seine Feinde ans Ende der Welt, an den Tellerrand. Dorthin schickte Kaiser OttoI. den unliebsamen Papst BenediktV., als er seinen willfährigen Gegenkandidaten LeoVIII. ins Amt hieven wollte. Machtpolitik im Zentrum der zivilisierten Welt der Vertriebene aber musste in die Hammaburg, jenes morastige Stück Nirgendwo, das der Hansestadt Hamburg Ursprung und Namensgeber werden sollte.200 bis 300 Bauern hausten dort im zehnten Jahrhundert in einstöckigen Lehmhütten, gemeinsam mit ihrem Vieh. Dazu gesellte sich eine Hand voll Händler. Schon der Name »Ham« muss in Benedikts Ohren trostlos geklungen haben. Auf Spätsächsisch bedeutet er »etwas Befestigtes in einem morastigen Umfeld«. Der norddeutsche Dauerregen machte die sumpfigen Marschen während des größten Teils des Jahres unpassierbar. Die einzige feste Straße führte nicht etwa zurück nach Rom, sondern über den Geestrücken durch eine Furt an der Alster nach Norden ins Stormarnsche Hinterland. Am 4. Juli 964 erlag der abgesetzte Papst dem Regen, dem Heimweh, der Trostlosigkeit. Vor seinem Ableben prophezeite er der Stadt noch, sie werde dereinst verwüstet und öde liegen, und wilde Tiere würden darin wohnen.