Tauchgang zur „Titanic”

Erst kam der Eisberg, dann kamen die Schatzsucher – und jetzt die Wissenschaftler. 35 Jahre nach der Entdeckung des Wracks der „Titanic” will ein Team von Unterwasserarchäologen die Reste des wohl berühmtesten Schiffes der Welt untersuchen. Bisher wurden zwar schon über 5000 Gegenstände geborgen, darunter Porzellan, Schuhe oder Schiffsteile. Doch das Wrack selbst und sein Zustand interessierte die Schatztaucher nur wenig. „Wir werden die „Titanic” so behandeln wie den Schauplatz eines Verbrechens”, erklärt Expeditionsleiter David Gallo. Mit den neuesten technischen Geräten plant die 20-köpfige Forscher-Crew, eine genaue 3-D-Aufnahme des Wracks und der Umgebung anzufertigen. Mit diesen Daten können die Archäologen dann genau feststellen, wo das Schiff bereits unter den starken Unterwasser-Strömungen, dem Salzwasser und dem enormen Druck am Meeresboden gelitten hat. „Es gibt schon Stellen am Oberdeck und an den Wänden, an denen das Material dünn geworden ist”, sorgt sich Gallo, „und die Decken könnten bald einstürzen.” Die Expedition startet am 18. August. Wer online mit dabei sein will, kann den Forschern auf www.expeditiontitanic.com über die Schulter schauen.

Erschienen in Dein Spiegel 09/2010.

Schreibe einen Kommentar