Nach dem neuesten Fund von John Vetter wird kaum ein Schatztaucher freiwillig tauchen wollen. Der Archäologe entdeckte mit Hilfe von Sonartechnik vier Schiffswracks auf dem Grund des Gowanus Canal – eines der wohl dreckigsten Gewässer von New York City. Vetter gehört zu einem Team von Forschern, die im Auftrag der US-Umweltbehörde die Verschmutzung des Kanals untersuchten, wozu formal auch die archäologischen Funde gehören: ein 18 Meter langes Holzboot, das noch aus dem 17. Jahrhundert stammen könnte, zwei Frachtkähne von 38 und 33 Metern Länge sowie ein kleineres Boot. Der neue Report der Umweltbehörde listet aber auch ernsthafte Ökoprobleme auf, hohe Konzentrationen an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen etwa, die zum Teil krebserregend sind. Eine Sprecherin der Umweltbehörde riet, jeden Kontakt mit dem Wasser des Kanals dringend zu vermeiden.
Erschienen in Prisma, Spiegel (Printausgabe) 08/2011.