Grusel-Gräber

Einen gruseligen, mindestens 1600 Jahre alten Friedhof fanden Archäologen im britsichen York. Dort lagen 80 Gladiatoren begraben – die meisten davon ohne Kopf. Einer der Kämpfer wurde in der Arena wahrscheinlich sogar von einem wilden Tier getötet. An seinen Knochen entdeckten die Ausgräber Bißspuren eines Löwen, Tigers oder Bären. Andere zeigten schwere Verletzungen von Keulen oder Äxten. Bei vielen der Toten war der rechte Arm deutlich länger als der linke. Diese Veränderung am Skelett entsteht, wenn ein rechtshändiger Mensch schon als Jugendlicher mit dem Training an schweren Waffen beginnt. Sklavenhändler verkauften besonders aufsässige Kinder oft an Gladiatorenschulen, wo sie schon früh mit der Ausbildung beginnen mussten. Trotz ihres grausamen Todes wurden die Männer sorgfältig begraben. Einem von ihnen hatten seine Fans die Überreste von mindestens vier Pferden mit ins Grab gelegt, die sie zuvor wohl als Leichenschmaus verzehrt hatten. Ein anderer bekam gleich ein ganzes Schaf mit ins Jenseits.

Erschienen in Dein Spiegel 08/2010.

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