Zäune-Boom in der Eisenzeit

Die Geschichte des Gartenzauns begann etwa 1500 v. Chr. – auf den britischen Inseln. „Damals fingen die Menschen an, ihre Felder abzugrenzen”, berichtet die dänische Forscherin Mette Løvschal von der Universität Aarhus im Interview mit der Wissenschaftsplattform ScienceNordic. Für ihre Untersuchungen wertete Løvschal Grabungsberichte, Luftaufnahmen und Oberflächenuntersuchungen aus. Ab etwa 1000 v. Chr., so das Ergebnis, sei der Brauch der Feldabgrenzung in Nordeuropa und im Baltikum zu beobachten. In der Eisenzeit, ab 500 v. Chr., zäunten die Menschen denn auch Häuser und Dörfer ein. „In den kommenden Jahrhunderten gab es einen regelrechten Zäune-Boom”, sagt Løvschal. Von nun an habe es Abgrenzungen aller erdenklichen Arten gegeben: Pfostenreihen, Flechtzäune, Palisaden, Wälle und Gräben. Ab 300 v. Chr. wurden die Zäune zum Machtsymbol – je reicher ein Anwesen, desto aufwendiger die Grenzmarkierung.

Erschienen in Prisma, Spiegel (Printausgabe) 03/2013.

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