Chemie für die Seele

Mit dem Blick des Chemikers nimmt der Mediziner Florian Holsboer psychische Krankheiten ins Visier. Jetzt sucht er bei den Zeugen der Anschläge vom 11. September 2001 nach genetischen Wurzeln der Traumatisierung

Im Gartenteich ziehen Goldfische ihre Runden, die Sonne läßt die Kringel im Wasser funkeln. Ein spätsommerlicher Nachmittag im Garten der kleinen Bauhaus-Villa von Florian Holsboer, Direktor am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München. »Während wir hier sitzen«, sagt er, »finden in Ihrem Kopf molekulare Ereignisse statt, die Ihre Erinnerung prägen. Biochemische Prozesse sorgen dafür, dass Sie, wann immer Sie eine ähnliche Umgebung sehen, denken: Das ist so ’ne Hütte, wie der Holsboer sie hat.« Holsboers Arbeitsfeld ist die Biochemie des Nervensystems. Er will psychische Krankheiten mit physischen Mitteln heilen – mit Hormonen, Proteinen, Genen. Der Mediziner und promovierte Chemiker sagt von sich: »Ich bin sicher ein besserer Chemiker, als ich Arzt bin.«

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